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Maximilian, 28.10.2019

Nachhaltiges Investieren an der Börse


Das Investieren an der Börse kann eine nachhaltige Option zur Vermögensbildung sein. Wenn man sein Vermögen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto parkt, kann man in unserer heutigen Nullzins-Zeit mit keinen signifikanten Gewinnen rechnen. Mit Glück kann man so eine Rendite von max. 0,5% p.a. erreichen. Wenn man mit einer Inflation von 2% p.a. rechnet, verliert man dadurch also 1,5% seiner Kaufkraft pro Jahr. Durch konservative Strategien an der Börse erreicht man leicht Renditen von 5% p.a. und höher. Abzüglich der Inflation bleiben dabei immer noch mindestens 3% Gewinn pro Jahr.

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Warum also nicht das eigene Geld für sich selbst arbeiten lassen? Im Folgenden möchte ich Ihnen nun ein paar Strategien nahelegen, mit welchen Sie vor allem nachhaltig an der Börse dabei sein können.

Welche Voraussetzungen brauche ich?

Bevor Sie mit dem Investieren beginnen, sollten Sie ihre Finanzen organisiert haben. Dazu gehört ein Notgroschen, der mindestens 3-6 Monatseinkommen entspricht. Dadurch sind Sie nicht gezwungen Ihre Anteile zu verkaufen, wenn Sie mal überraschend etwas mehr Geld brauchen. Zudem benötigen Sie ein Depot, mit welchem Sie Ihre Käufe und Verkäufe tätigen können. Bei der Suche nach dem passenden „Broker“ sollten Sie sich an Merkmalen wie Kontoführungsgebühren, Transaktionskosten und möglichen Negativzinsen auf dem Cash-Konto orientieren. Es bieten sich vor allem Online-Depots an, da diese generell die bequemste und günstigste Option darstellen. Zum Vergleich eignen sich dabei Portale wie Check24, etc.

Wenn es Ihnen noch nicht geheuer ist mit einem größeren Geldbetrag einzusteigen, können Sie die ganze Sache auch erst einmal mit Kleinstbeträgen ausprobieren. Alternativ gibt es auch kostenlose Börsenspiele, z.B. das Börsenspiel der FAZ, wo Sie Anteile mit virtuellem Geld kaufen und deren Entwicklung anhand echter Marktdaten verfolgen können.

In was investieren?

An der Börse werden viele verschiedene Objekte gehandelt, dabei interessieren uns hier eigentlich nur zwei Produkte.

Aktien sind Anteile an einer Aktiengesellschaft, also einem Unternehmen. Wenn nun das Unternehmen an Wert gewinnt, gewinnen auch seine Anteile, die Aktien, an Wert. Natürlich kann ein Unternehmen auch an Wert verlieren, womit auch dessen Aktien an Wert einbüßen. Aus diesem Grund ist die Wahl der richtigen Aktie essentiell. Nun gibt es verschiedene Kennzahlen zur Abbildung der Performance eines Unternehmens, welche uns hier aber nicht weiter interessieren. Schließlich kann und will nicht jeder die täglichen Börsenreporte verfolgen. Das Investieren in eine einzige Aktie bietet zudem das Risiko, dass dieses einzelne Unternehmen trotz aller Kennzahlen an Wert verliert. Aus diesem Grund ist es ratsam, sein Aktienportfolio zu diversifizieren und somit sein Risiko zu minimieren. Dies bringt uns zu den sog. ETFs.

Exchange-traded funds – zu deutsch: Indexfonds – sind an der Börse gehandelte, passiv verwaltete, Fonds. Man kann sich diese ganz naiv als Aktieneimer vorstellen, da diese eine Vielzahl an Unternehmensanteilen beinhalten. Die Investmentgesellschaft sucht sich dabei keine Anteile raus, die nach deren Auffassung besonders performant sein werden, das wären aktive Fonds. Indexfonds bilden dabei einen Benchmark ab. Wenn man z.B. in die Automobilbranche investieren möchte, könnte man sich eine Aktie von Volkswagen kaufen. Nun kann es sein, dass sich Volkswagen in den nächsten Jahren gut entwickelt und man einen satten Gewinn einfährt. Das Gegenteil ist aber genauso möglich. Ist es auch möglich, dass alle Automobilfirmen und Zulieferer in Europa ins Minus rutschen? Sicherlich. Aber dieses Risiko ist viel geringer. Durch den Kauf eines Indexfonds, der die europäische Automobilindustrie abbildet, investiert man automatisch in alle Automobilhersteller und Zulieferer und profitiert vom Mittelwert der erwirtschafteten Rendite. Falls ein Unternhmen unter vielen Insolvenz anmeldet, trübt dies das Gesamtbild der kompletten Branche nur wenig. Wenn man allerdings genau in dieses eine Unternehmen direkt, z.B. per Aktienkauf, investiert hat, muss man mit Verlusten rechnen.

Man kann dies alles noch viel globaler fassen. Möchte man z.B. in die gesamte Weltwirtschaft investieren, kann man dies ebenfalls mit Indexfonds machen, welche die Weltwirtschaft als Benchmark abbilden. Durch diese Strategie diversifiziert man sein Portfolio, minimiert seine Risiken und vereinfacht den ganzen Prozess. Man muss nicht hunderte Einzelkäufe tätigen, der Kauf eines einzigen Indexfonds ist ausreichend.

Das Axiom des Markts: Auf lange Sicht geht es immer nach oben

Aus der Mathematik kennen wir Axiome. Axiome sind dabei Grundsätze einer Theorie, welche nicht begründbar sind und als wahr angenommen werden.

Ein solches Axiom mag sein, dass sich der Markt auf lange Sicht immer positiv entwickelt. Natürlich gibt es immer mal wieder Phasen des Abschwungs, diese sind jedoch immer endlich. Aus unserer Geschichtserfahrung können wir erkennen, dass sich der Markt nach solch einem Knick immer wieder erholt hat. Aus diesem Grund ist ein langer Anlegehorizont sehr wichtig. Zwar ist es möglich innerhalb von 2 Jahren von den Börsenentwicklungen massiv zu profitieren, sagen Sie das aber einmal einer Person, die kurz vor der Finanzkrise 2008 Aktien gekauft hat. Anstatt in Jahren sollte man viel mehr in Dekaden rechnen, Krisen dabei aussitzen.

Wie finde ich den richtigen Indexfond?

Eine sehr populärer Indexfond ist beispielsweise der MSCI World- oder FTSE All World-Index, welche beide jeweils die Weltwirtschaft abbilden. Sie zeichnen sich durch geringe laufende Kosten aus und überzeugen mit ihrer Performance. Von dem Investieren in Nischenfonds würde ich Anfängern abraten, da der hier abgebildete Markt deutlich kleiner ist und somit das Ausfallrisiko steigt. Die Welt-Fonds bilden eine Vielzahl von Branchen ab und sind somit das ultimative Diversifikationswerkzeug.

Um sich dennoch über alle möglichen Indexfonds zu informieren, kann ich die Website JustETF empfehlen. Hier kann man Indexfonds nach seinen Belieben filtern und heraussuchen.

Früh anfangen lohnt sich

Es ist von Vorteil früh im Leben mit dem Investieren anzufangen, da die Zeit bis zum Renteneintritt begrenzt ist. Je mehr Zeit man seinem Geld zum Arbeiten gibt, desto mehr Gewinn kann man machen. Viele Broker bieten Sparpläne an, wobei monatlich automatisch ein vorher spezifizierter Betrag in einen Indexfond investiert wird. Durch dieses automatische Besparen wird die ganze Sache zum Selbstläufer.