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Maximilian, 16.10.2019

Finanzen organisieren: Wie fange ich an?


Wenn man erst einmal den Überblick daruber verloren hat, was man jeden Monat als Einkommen zur Verfügung hat und was davon für was ausgegeben wird, ist es schwierig Aussagen bzgl. der eigenen finanziellen Situation zu machen. Man holt sich jeden Morgen einen Kaffee beim Bäcker um die Ecke, die 2€ mögen einem in dieser Situation nicht unbedingt unverhältnismäßig vorkommen. Doch solche kleinen Ausgaben läppern sich über den Monat verteilt. Meist sind es nicht die großen Ausgaben, die dafür sorgen, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist. Wie sagt man so schön: "Kleinvieh macht auch Mist". Man sollte jede Ausgabe, sei sie noch so klein, als gleichberechtigt ansehen. Egal ob nun ein neuer Fernseher angeschafft wird oder man sich an der Supermarktkasse noch einen Schokoriegel gönnt - im Kopf sollte immer der gleiche Bewertungsprozess ablaufen. Der Anfang ist meistens das Schwierigste. Um die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen braucht man ein wenig Disziplin. Wenn der Anfang aber erst einmal gemacht ist, ist es umso leichter diesen Zustand aufrechtzuerhalten.

Das Haushaltsbuch

Das Führen eines Haushaltsbuches ist enorm wichtig, um das eigene Kaufverhalten zu analysieren. Dabei werden alle monatlichen Ausgaben aufgelistet und kategorisiert. So wird es sehr einfach, evtl. Kostenfallen und unverhältnismäßig hohe Ausgaben zu erkennen und diese entsprechend anzupassen. Wem es jetzt graust, Kassenbelege zu sammeln und einzeln zu dokumentieren, keine Angst! Die monatliche Auswertung der eigenen Kontoauszüge ist schon ein guter Anfang. Dies bietet sich vor allem an, wenn viele Ausgaben mit der Giro- oder Kreditkarte getätigt werden. Das Abheben von Bargeld wird zwar auch auf den Auszügen dokumentiert, die genaue Verwendung jedoch nicht. Hier muss man manuell Hand anlegen. Wer es noch einfacher haben möchte: Es existieren u.a. auch Finanz-Apps wie Finanzguru fürs Smartphone, welche die Kategorisierung der Ausgaben automatisieren.

Das Budget

Parallel dazu bietet es sich zudem an, für jede Ausgabenkategorie ein festes Budget zu setzen. Durch das Haushaltsbuch kann die Einhaltung dann kontrolliert werden.

Monatliches Budget (Beispiel)
Kategorie Budget
Einkommen 1500€
Wohnen 600€
Mobilität 150€
Lebensmittel 200€
Persönliche Ausgaben 200€
Sparen 350€

Ausgaben, welche nicht monatlich, sondern vielleicht quartalsweise oder jährlich auftreten, werden anteilsmäßig auf den Monat aufgerechnet. Natürlich lassen sich die obigen Kategorien beliebig ausweiten und konkretisieren. So könnte sich beispielsweise ein passionierter Filmefan eine eigene Kategorie für die monatlichen Kinobesuche erstellen.

Der Notgroschen

Neben den obigen Ausgabepositionen im Budget sollte man sich ebenfalls einen monatlichen Betrag überlegen, den man zur Seite legen kann. Dabei geht es nicht unbedingt darum, sich so stark einzuschränken, sodass man am meisten sparen kann. Viel wichtiger ist, dass man überhaupt regelmäßig einen Betrag spart. Wenn noch nicht vorhanden, legt man sich damit einen Notgroschen an, der idealerweise die eigenen Kosten für 3-6 Monate abdecken kann. Hierfür bietet sich ein Tagesgeldkonto an. Dadurch ist die Hürde gemindert, das Geld einfach auszugeben. Zugleich ist das Geld aber 'flüssig', also schnell verfügbar falls unerwartet eine größere Ausgabe getätigt werden muss. Anlagen in Aktien oder Fonds eignen sich hierfür schlecht, da diese im Notfall evtl. mit Verlusten verkauft werden müssten und es generell länger dauern kann, bis man das Geld auf seinem Girokonto hat.